Jugendschutz: Immer mehr Verstöße im Web 2.0

Aufreger des Tages

Videos, die zu gefährlichen Würgespielen animieren. Bösartige Gerüchte in Communitys, die für betroffene Jugendliche zum Alptraum werden. Rassistische Kommentare auf Videoplattformen, die Vorurteile gegen Sinti und Roma schüren. jugendschutz.net stellt zunehmende Risiken für Kinder und Jugendliche im Web 2.0 fest.

Besonders Betreiber internationaler Plattformen müssten sich laut jugendschutz.net stärker für den Jugendschutz engagieren. Aber auch die Netzgemeinde sei aufgerufen, User in ihre Schranken zu weisen, wenn sie das im Web 2.0 missbrauchen. 39.000 Internetangebote kontrollierte jugendschutz.net 2010. Die Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr ist durch verstärkte Recherchen im Web 2.0 zu erklären. Nur noch ein Drittel der Fälle waren klassische Websites. 2.600 davon wiesen neue Verstöße auf, wobei eine Zunahme vor allem bei ausländischen Websites festzustellen war.

Im Web 2.0 hat jugendschutz.net rund 6.000 unzulässige Videos, Profile und Kommentare dokumentiert. In vier von fünf deutschen Fällen konnten Verstöße durch Kontakte zu Providern schnell beseitigt werden. Sind Anbieter unkooperativ, wird die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) eingeschaltet.

Auch im Ausland war jugendschutz.net mit seinen Maßnahmen laut eigen Angaben erfolgreich. In 80 % der absolut unzulässigen Fälle (z.B. Kinderpornografie, Nazi-Propaganda, Exekutionsvideos) konnte die Löschung erreicht werden, bei jugendgefährdenden Inhalten lag die Quote bei einem Drittel.