TV-Tipp: Panorama-Spezialsendung über das angebliche "Lügenfernsehen"

Aufreger des Tages

Ramona war schon alles: keifende Mutter, lustlose Hartz-IV-Empfängerin, Hauptsache laut. Nie aber durfte Ramona ihr wahres Leben spielen, denn das ist offenbar für den Privatsender "zu langweilig".

Sie schreie und wüte wie ein Schauspieler nach Regieanweisungen. erkläre dazu auf Anfrage, es existiere "kein detailliertes Dialog-Drehbuch, das vor Drehbeginn abgestimmt" werde. Solche Geschichten haben Panorama-Reporterin Anja Reschke und ihr Team bei ihren Recherchen zum "Lügenfernsehen" (Panorama, 7. Juli, 21.45 Uhr, Das Erste) angeblich am laufenden Band gefunden: Scheinbare Realität entpuppe sich als Inszenierung.

Manchmal würden die Sender solche Flunkereien im Abspann kennzeichnen, etwa als "Scripted Reality", manchmal auch nicht. Die Formate hätten Erfolg. Wenn "Information" im Privatfernsehen geschaut wird, dann sei es immer mehr solches Infotainment.

Für die Landesmedienanstalten - sie sollen die Privatsender kontrollieren und deren Informationsanteil messen - wäre dies "ein heikles Thema". Selbst den Experten falle es angeblich schwer zu unterscheiden, welche Formate noch echt sind und welche nicht.

Panorama, 7. Juli, 21.45 Uhr, Das Erste