«Nichts hat sich geändert» - Presseschau zum Ende von News of the World

Aufreger des Tages

168 Jahre Boulevard-Tradition in Großbritannien gehören ab heute wegen des größten Medienskandals, den die Insel je gehen hat, der Vergangenheit an. Was schreiben Kollegen dazu? Hier eine kleine Presseschau zur letzten Ausgabe der Boulevardzeitung "News of the World":

Scotland Yard zufolge könnten die Telefone von bis zu 4000 Menschen angezapft worden sein. Der Medienkonzern von Rupert Murdoch hatte am Donnerstag als Konsequenz aus dem Skandal die Einstellung der "News of the World" angekündigt. (diepresse.com)

Die Redakteure entschuldigten sich in ihrem Nachruf dafür, ihre Leser enttäuscht zu haben. Zu den Anschuldigungen, unter anderem Schmiergelder an Polizisten gezahlt zu haben, äußerten sie sich allerdings nicht. (dw-world.de)

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, die Polizei gehe dem Verdacht nach, bei dem Boulevardblatt könnten Millionen von internen E-Mails gelöscht worden sein, um die Polizeiermittlungen einzuschränken. Ein Sprecher des hinter «News of the World» stehenden Verlags News International, der zum Medienimperium von Rupert Murdoch gehört, bezeichnete die Berichte als «Quatsch». (giessener-allgemeine.de)

Der Medienmogul Rupert Murdoch hat nach eigenen Angaben keine Pläne für einen Umbau des News-Corp-Managements als Folge des Abhörskandals bei der Zeitung «News of the World». «Nichts hat sich geändert», sagte Murdoch auf einer Konferenz im US-Bundesstaat Idaho. Insbesondere die ehemalige Chefredakteurin des Blattes Rebekah Brooks geniesse sein volles Vertrauen. (tagesschau.sf.tv)

Eine dubiose, fast ängstliche Nähe zum Imperium des mächtigen Medienunternehmers Rupert Murdoch, der ein Drittel der nationalen Zeitungsauflage kontrolliert, müssen sich alle Parteien vorwerfen lassen. (http://www.nzz.ch)

Politik und Medien, aber auch Polizei und Medien seien sich "zu nahe gekommen", sagte der Premierminister nun und kündigte zwei unabhängige Untersuchungen an. Unter Vorsitz eines Richters soll eine Kommission der Frage nachgehen, warum Scotland Yard eine Aufklärung der üblen Machenschaften im mächtigen Medienkonzern jahrelang verschleppt hatte. Ein zweites Gremium soll neue Regeln für ethischen Journalismus vorschlagen. (www.morgenpost.de)