75 Prozent fordern schärfere EU-Regeln für die Banken

Aufreger des Tages

Das ZDF-Politbarometer hat dem Volk wieder auf´s Maul geschaut. Die Ergebnisse: Inzwischen ist das Thema Euro- und Finanzkrise aus Sicht der Bevölkerung das mit Abstand wichtigste Problem: Es wird von 51 Prozent als wichtigstes Thema in Deutschland genannt. Auf Platz zwei folgt dann weit abgeschlagen das Thema Arbeitslosigkeit mit 22 Prozent.

Dabei haben 55 Prozent Angst, dass die internationale Finanzkrise bei ihnen zu spürbaren finanziellen Verlusten führen wird. 41 Prozent haben solche Befürchtungen nicht (sonstiges: 4 Prozent).

In Europa wird immer intensiver über einen Schuldenschnitt für Griechenland diskutiert. Dass Griechenland ein Teil seiner Schulden erlassen wird, indem die Besitzer von Staatsanleihen, vor allem Banken, nur noch einen Teil ihres Geldes zurückbekommen, wird von 55 Prozent der Deutschen abgelehnt, lediglich 38 Prozent fänden das richtig (weiß nicht: 7 Prozent).

Eine deutliche Mehrheit (74 Prozent) hingegen ist dafür, dass die EU schärfere Regelungen zur Kontrolle der Banken einführt. Nur 15 Prozent sind der Meinung, dass die bestehenden Regelungen ausreichen (weiß nicht: 11 Prozent). Ebenso findet die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, also eine Steuer auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, eine mehrheitliche Zustimmung (56 Prozent). Hier sind 31 Prozent dagegen, und 13 Prozent sehen sich nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten. Die Zustimmung zu diesen Maßnahmen ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass 78 Prozent aller Befragten der Meinung sind, dass der Einfluss der Banken auf die Politik zu groß ist. Gerade richtig finden ihn 9 Prozent, und 4 Prozent halten ihn für zu klein (weiß nicht: 9 Prozent). Dieses Urteil fällt in allen Parteianhänger-Gruppen ähnlich deutlich aus.