VIER PFOTEN kritisiert Einsatz von Wildtieren bei Germany's Next Topmodel

Aufreger des Tages

Für die heutige Folge von "Germany's Next Topmodel" kündigt Pro7 den Einsatz eines Menschenaffen an. Ein Schimpanse in Menschenkleidung muss mit den Kandidatinnen vor der Kamera agieren. VIER PFOTEN fordert in einer Pressemeldung den Sender und die Produktionsfirma Tresor TV auf, "sich endlich auf freiwillig agierende, menschliche Models zu beschränken und nicht mehr auf Wildtiere in ihren Unterhaltungsshows zu setzen."

Seit Start der Klum-Sendung wurden in jeder Staffel Wildtiere wie Elefanten, Reptilien oder Affen eingesetzt - für Fotoshootings, Laufstegeinsätze oder andere Interaktionen mit den Kandidatinnen. Wie sich aus der Online-Ankündigung von Pro7 entnehmen lässt, posiert in der Sendung ein mit Anzug und Krawatte kostümierter junger Schimpanse mit den Model-Laien für eine so genannte "Challenge". "Ein Affe hat in einer Fernsehkulisse nichts verloren", erklärt VIER PFOTEN Wildtierexperte Thomas Pietsch: "Allein die alberne Kostümierung zeigt, dass die Programmmacher den bedauernswerten Schimpansen lediglich als Witzfigur verstehen."

Nicht nur die Kleidung des Tieres zeigt ein völlig falsches Bild dieses Wildtieres; quotenwirksam wird der Schimpanse vermenschlicht und muss mit der Modeljury "lachend" vor der Kamera agieren. Das dabei gezeigte Grinsen hat allerdings nichts mit Freude zu tun. Vielmehr zeigt das Tier das typische so genannte "Angstgrinsen". Grundsätzlich können Wildtiere wie Menschenaffen weder am Set noch auf Showtierfarmen ihr natürliches Verhalten ausleben. Fragwürdige Trainingsmethoden und schlechte Haltungsbedingungen hinter den Kulissen sind aber nicht alles: Insbesondere Schimpansen werden mit Erreichen der Geschlechtsreife unberechenbar und müssen ausgetauscht werden. Nach ihrer Karriere fristen sie dann oft ein einsames Dasein in Vergnügungseinrichtungen.

Was für den Zuschauer lustig aussieht, verlangt den Tieren harte Arbeit ab und verursacht nicht selten psychische Leiden. VIER PFOTEN fordert Heidi Klum und Pro7 auf, ein klares Signal zugunsten des Tierschutzes zu setzen und ein für alle mal Wildtiere aus dem Sendekonzept zu verbannen. "Heidi Klum sollte sich mehr auf die Modelqualitäten ihres Nachwuchses besinnen", sagt Pietsch. "Sonst entsteht schnell der Eindruck, dass diese sich nicht ohne tierische Staffage in Pose setzen können." Mit diesem wichtigen Schritt würde der Sender vor allem auch dem Wunsch vieler Zuschauer entgegen kommen, die sich jedes Jahr über diese Tierquälerei empören.