Bahn-Kommunikationschef will keine "Wut-Themen" mehr

Nicht schön

Stuttgart 21, ausgefallene Klimaanlagen, Bespitzelungsaffäre: Der Deutsche Bahn Kommunikationschef Oliver Schumacher ist anderthalb Jahre nach dem Wechsel an der Vorstandsspitze der Deutschen Bahn als Krisenmanager gefragt.

"Wir müssen wegkommen von diesen Furor-Themen", sagt er im Interview mit dem prmagazin (November-Ausgabe). Nur ohne Krisen könne die Bahn mit positiven Themen durchdringen. Zu Stuttgart 21 bezieht Schumacher klar Stellung: "Was mich wirklich nervt: Die Deutsche Bahn ist nur einer von fünf Projektpartnern - es wird aber häufig so getan, als hätten wir uns den neuen Bahnhof und die Neubaustrecke nach Ulm im geheimen Kämmerlein ausgedacht." Angesichts eines über 15-jährigen, demokratischen Prozesses sei das eine höchst seltsame Wahrnehmung der Dinge. "Fakten waren in den vergangenen Monaten bei einigen nicht angesagt."

Das Image des Staatskonzerns habe ohne Zweifel gelitten - "auch durch lange Jahre der Emotionalisierung und Polarisierung rund um die DB", etwa während der Debatte um den 2008 wegen der Finanzkrise abgesagten Börsengang. Das Verhältnis zu Politik und Medien habe sich unter Bahn-Chef Rüdiger Grube spürbar verbessert. Schumacher: "Wir tun alles dafür, um auch unsere aktuellen Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Das wird aber ein bisschen dauern."