"Zensur in Reinform" bei Iron Maiden

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Akkreditierungsbestimmungen für Bildjournalistinnen und -journalisten zur Deutschland-Tournee der Band Iron Maiden als versuchte Zensur kritisiert.

Neben den bei Pop-Konzerten üblichen Beschränkungen wie dem Fotografieren nur während der ersten drei Lieder und der unangemessenen Übertragung von Verwertungsrechten sieht der Iron Maiden-Vertrag vor, dass sich Bildjournalisten vor der Veröffentlichung ihre Fotos genehmigen lassen müssen.

Dem Management der Band sollen sie ihre Bilder vorlegen und die Publikationen benennen, in denen Veröffentlichungen vorgesehen sind. Erst nach schriftlicher Freigabe der akzeptierten Fotos dürfen die Fotografen ihre Bilder an die Redaktionen schicken.

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken kritisierte die Bestimmungen als „Zensur in Reinform“. Bildjournalisten hätten auch bei einem Konzert die Aufgabe, die Realität abzubilden. Welche Bilder veröffentlicht würden, entschieden die Redaktionen und nicht eine Künstleragentur. „Ein so massiver Eingriff, wie Iron Maiden ihn beabsichtigt, ist völlig inakzeptabel.“

Konken forderte das Management der Band auf, die Akkreditierungsbestimmungen zurückzuziehen. Bildjournalisten sollten den Konditionen keinesfalls zustimmen.

Iron Maiden gastiert vom 28. Mai an in Frankfurt/Main, Oberhausen, München, Hamburg, Berlin und Stuttgart. Der DJV-Vorsitzende wies darauf hin, dass sich DJV-Mitglieder mit Fragen zur Akkreditierung an ihre Landesverbände wenden könnten.