(freie Übersetzung aus dem Englischen)
Erklärung von WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran:
Die Rolle der Lebensmittelpreise bei den Unruhen im Nahen Osten
4. Februar 2011
Die Entwicklung der Ereignisse im Nahen Osten in den vergangenen Wochen dient als Warnung an uns alle über die wichtige Rolle der Ernährungslage. Die zivilen Proteste im Nahen Osten haben als Gründe eine komplexe Anordnung von verschiedenen Faktoren, aber alle teilen eine Gemeinsamkeit: Die Wut über die steigenden Kosten für Grundnahrungsmittel.
Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass steigende Lebensmittelpreise sie existenziell in die Enge treiben, führt dies zu einem allgemeinen Gefühl der Ausgrenzung und Verzweiflung. Die Proteste und Unruhen im Nahen Osten hängen mit weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise zusammen.
Der UN Food and Agriculture Organization Food Price Index erreichte im Januar 2011 einen neuen historischen Höchststand und stieg zum siebten Monat in Folge an. Damit übertraf er den Höchststand von 2007-2008.
Wir stehen am Beginn einer Ära der Nahrungsvolatilität und -Störungen in der Versorgung. Dies ist eine sehr ernste Angelegenheit für die Welt. Wir denken, dass es an der Zeit ist, sich sehr ernst mit diesem Thema zu beschäftigen. Wenn es um Lebensmittel geht, sind die Margen zwischen Stabilität und Chaos gefährlich dünn.
Es ist noch zu früh, die Rolle der steigenden Nahrungsmittelpreise sind in der aktuellen Welle der Unzufriedenheit zu quantifizieren, aber wir wissen, dass während der Lebensmittelkrise im Jahr 2008 Nahrungsmittelpreise ein Faktor bei der Entstehung von Unruhen und Protesten gegen Regierungen waren. Die Volatilität an den Märkten kann sich schnell zur Volatilität auf den Straßen wandeln.