LeadAwards 2011: - Zeit Magazin ist LeadMagazin des Jahres

Meldung des Tages

Am Mittwochabend wurden in den Hamburger Deichtorhallen zum 19. Mal die LeadAwards vergeben. Sie gelten als wichtigste deutsche Auszeichnung für Zeitschriften und Online-Medien.

Eine Jury aus 100 anerkannten Medienexperten vergibt dabei Preise in insgesamt 16 Kategorien in den Bereichen Zeitschriften, Fotografie, Online und Werbung. 1.300 geladene Gäste aus Medien und Kultur verfolgten die Verleihung.

Großer Gewinner des Abends: der ZEIT Verlag mit insgesamt 5 Goldmedaillen. Gold in der Königskategorie „LeadMagazin des Jahres“ ging an das „Zeit Magazin“. Die Silbermedaille erhielt „Vice“, Bronze gewann das Kunstmagazin „Monopol“.

„Das ‚Zeit Magazin’“, so LeadAcademy-Vorsitzender Markus Peichl, „besitzt alles, was guten Magazinjournalismus in seiner ganzen Vielfalt ausmacht: Leute, die Stil, Mut und Fantasie haben. Leute, die schreiben können. Leute, die fotografieren und gute Fotos beurteilen können. Es ist das Heft, das momentan im Magazinjournalismus weit voraus ist.“ Alle drei Medaillengewinner in der Kategorie "LeadMagazin" verbindet nach Meinung der Jury eine entscheidende Voraussetzung: „Gutes Personal und einen Verlag, der es einer Redaktion ermöglicht, ihre Ideen auszuleben und zu verwirklichen.“

In der Kategorie „NewcomerMagazin des Jahres“ gab es Stimmgleichheit in der Jury für das Modemagazin „I Like My Style“ (Verlag: I Like My Style Quarterly) und „Nido“, die Zeitschrift für junge Eltern von Gruner + Jahr. Beide erhielten eine Goldmedaille. Den Bronzeplatz teilten sich „Circus“ (Herzkrone) und „Beef“ (Gruner + Jahr). Markus Peichl konstatiert zwei neue Trends unter den Newcomern auf dem Magazin-Markt: „’Nido’ und ‚Beef’ bedienen Nischen mit spitzen Zielgruppen. Beide orientieren sich am Leser, und nicht am Anzeigenkunden. Die Leidenschaft, die beim Leser da ist, schlägt sich nieder in der Leidenschaft des Magazins für seine Leser.“ Hingegen stehen „I Like My Style“ und „Circus“ für einen zweiten großen Trend: „Beide Hefte übersetzen das Internet ins Print. Beide haben ihre Quellen im Netz und formen daraus ein Magazin.“ Während „I Like My Style“ die eigene Web-Community zur Basis eines Modekosmos aufgebaut hat, in dem User zu Fotoproduzenten und Stylisten werden können, bedient sich „Circus“ Ideen aus dem gesamten Internet. Markus Peichl: „Was immer wichtiger wird und was beide Magazine vormachen – der Journalist als Kurator.“

WebMagazin des Jahres ist Zeit Online. Die Jury-Begründung: „Es ist das klarste, übersichtlichste Webmagazin, das es momentan gibt. Gründlicher Journalismus, ausführliche Texte und eine schnelle User-Führung sind ausschlaggebend für Gold. ‚Zeit Online’ bietet das, was auch gute Printmagazine auszeichnet: Es hat eine Seele und lässt keinen Zweifel, dass es für sich selbst stehen will und kann.“ Silber in dieser Kategorie ging an „Vice“, Bronze gewann „Freunde von Freunden“.

Das „Cover des Jahres“ kommt vom „Spiegel“. Es zeigt ein Foto von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Guido Westerwelle, die nebeneinander auf der Regierungsbank sitzen. Beide wirken zutiefst frustriert und desillusioniert und scheinen sich nichts zu sagen zu haben. Über das Motiv setzt der „Spiegel“ lediglich ein Wort: Aufhören! „Es braucht für ein gutes Cover den Mut, sich auf das Wesentlichste zu beschränken“, sagt Peichl. „Diese Reduktion ist beim ’Spiegel’-Cover gegeben: ein Foto, ein einziges Wort, ein Ausrufezeichen. Keine Unterzeile, keine erklärenden Texte. Das Cover fängt das ein, was fast ganz Deutschland gedacht hat – mit Ausnahme der Regierungsbank.“

In der Kategorie „Foto des Jahres“ erhielt Joel van Haudt die Goldmedaille für sein Motiv, das marokkanische Flüchtlinge bei der Landung in Italien zeigt. Veröffentlicht hat dieses Foto der „Stern“. Als „Werbekampagne des Jahres“ wurde „Be Stupid“ von Diesel mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Verantwortliche Werbeagentur ist Anomaly. „VisualLeader“ ist Art-Director und Designer Eike König. „Ein Mann, der Design als 360-Grad-Kommunikation begreift. Ein Mann, der Kampagnen ebenso kann wie Illustrationen und Beiträge für Magazine und Plakate für Kunstausstellungen“, so die Jury: „Ein Designer aus Deutschland, der weltweit für Furore sorgt.

Vom 9. Juni bis zum 15. August 2011 präsentiert die LeadAcademy in den Hamburger Deichtorhallen die Ausstellung „VisualLeader 2011 – das Beste aus deutschen Zeitschriften“. Zu sehen sind alle ausgezeichneten Fotoserien, Magazinbeiträge, Werbekampagnen und Websites. Zusammen ergeben sie einen einzigartigen Eindruck über das kreative Leistungspotential der deutschen Zeitschriften- und Werbebranche.