Social Media hat das Verständnis von Freiheit in China grundlegend verändert

Meldung des Tages

Mit der Verleihung des M100 Medien Preises 2011 an den chinesischen Blogger und Journalisten Michael Anti und der Verleihung des Ehrenpreises des M100 Sanssouci Colloquiums an Lord Weidenfeld of Chelsea, ist gestern die internationale Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium zu Ende gegangen.

Begrüßt wurden die Gäste von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, der  einen Bogen schlug zum 10. Jahrestag der Terroranschläge am 11. September, die die Sicht der westlichen Welt auf die muslimische extrem veränderten: "Noch immer gibt es Terror, Krieg, Armut und Unterdrückung, aber es gibt nun auch wieder Hoffnung. Denn es ist eine junge Generation aufgestanden, die, gut vernetzt und per Internet bestens informiert, ihre Despoten stürzt und für Veränderungen kämpft."

Die Laudatio für Michael Anti hielten Dr. Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, und Thomas Osterkorn, Chefredakteur des Stern. Dr. Wolfgang Schüssel, Bundeskanzler a.D. der Republik Österreich) war Laudator von Lord Weidenfeld.

Die Hauptrednerin des Abends, die tunesische Menschenrechtlerin und Journalistin Sihem Bensedrine, betonte, dass der Arabische Frühling Unterdrückten auf der ganzen Welt Hoffnung gebe: "Hoffnung, dass Freiheit machtvoll ist und Hoffnung, dass für alle die menschliche Würde das ultimative Ziel ist."

Michael Anti, Preisträger des M100 Medien Preises sagte, dass die sozialen Medien das Verständnis von Freiheit in China grundlegend verändert haben: "Heute verstehen wir in China zum ersten Mal, dass Meinungsfreiheit ein Menschenrecht ist. Meine Rolle ist die des Anwalts für die chinesische Gesellschaft. Das ist meine Aufgabe und es ist auch mein Schicksal."

Rund 80 internationale Chefredakteure und Medienmacher kamen zur 7. internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam. Unter der Überschrift "Globale Demokratie - Triumph der sozialen Netzwerke?" (Global Democracy - A Triumph for Social Networks?") diskutierten die Teilnehmer die Bedeutung von Blogs und sozialen Netzwerken im Zusammenhang mit den Revolutionen in Ägypten, Tunesien, Algerien oder Marokko. Darüber hinaus waren auch die Auswirkungen dieser Bewegungen für China, Iran und osteuropäische Länder mit autokratischen Regierungssystemen sowie Konsequenzen für traditionelle Medien Thema der diesjährigen Konferenz.