Facebook Graph Search: Suchwortvermarktung à la Google?

Meldung des Tages

Die gestrige Pressekonferenz des weltweit größten sozialen Netzwerkes Facebook wurde sowohl von Aktionären als auch von Marketing-Experten mit Spannung erwartet.

Insbesondere die Aktionäre dürften neue Entwicklungen im Werbemarkt erwartet haben, mit denen Facebook 2013 mehr Geld verdienen könnte. Denn das "Kapital" von Facebook sind vor allem die Informationen und der Zugang zu fast einer Milliarde weltweiten Nutzern, die sich auf Facebook täglich über ihre Vorlieben und Interessen austauschen. 
 
Die Vorstellung der neuen Facebook-Suche - Facebook Graph Search genannt - dürfte vorerst vor allem die User freuen. Denn sie ist nach Einschätzung der der Performance-Agentur eprofessional die erste echte Social Search im WWW und erlaubt es den Nutzern, aktiv bei Facebook zu stöbern, statt sich passiv über den Newsfeed informieren zu lassen. Die bisherige Facebook-Suche brachte keine zufriedenstellenden Treffer und wurde daher kaum genutzt. 
 
Für Aktionäre und Marketing-Verantwortliche gibt es zwar noch keine konkreten Hinweise für innovative Vermarktungsansätze der Graph Search. Allerdings darf laut eprofessional erwartet werden, dass Facebook das Prinzip der Suchwortvermarktung von Google adaptieren wird. Immerhin gab es schon bei der alten Facebook-Suche erste, wenn auch zaghafte Vermarktungsansätze über sogenannte "Sponsored Results". 
 
Ben Moehlenhoff von eprofessional zu den Erfolgschancen aus Marketingsicht: "Eine Monetarisierung der Suche könnte sehr profitabel für Facebook werden, denn suchende Nutzer haben meist ein sehr konkretes Kauf- oder Informationsbedürfnis und sind wertvoll für Unternehmen. Eine gute Platzierung in den Facebook-Suchergebnissen könnte im ersten Schritt für Restaurants, Bars und lokale Geschäfte interessant sein. Später erwarte ich, dass Facebook sich gezielt den Online-Shops zuwendet und diesen neue, attraktive Werbemöglichkeiten in der Suche anbietet." 
 
Auch wenn es kurzfristig noch keine Werbeanzeigen in der neuen Facebook-Suche geben wird, empfiehlt Moehlenhoff Unternehmen schon jetzt, eine aktive Präsenz auf Facebook mit Likes, Check-ins und Kommentaren zu betreiben, denn diese Interaktionen werden nun auch als Ranking-Faktoren für die Suche relevant. Grundsätzlich müsse Facebook die User aber noch dazu erziehen, mehr als bisher bei Facebook zu suchen, schränkt Moehlenhoff ein.