Fünf Mediengruppen teilen sich rund 60 Prozent der Meinungsmacht

Meldung des Tages

ARD, Bertelsmann, Axel Springer, ProSiebenSat.1 sowie das ZDF verfügen über rund 60 Prozent der Meinungsmacht in Deutschland und prägen die Meinungsbildung durch Medien.

Dies geht aus dem MedienVielfaltsMonitor für das 1. Halbjahr 2013 hervor, den die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) entwickelt hat. Die größte Meinungsmacht hat demnach die ARD, deren Angebote die Grundlage für insgesamt 22,6 Prozent der Meinungsbildung in Deutschland sind. Es folgen Bertelsmann mit 13,3 Prozent, Axel Springer mit 9,0 Prozent, ProSiebenSat.1 mit 7,8 Prozent sowie das ZDF mit 7,2 Prozent Anteil an der Meinungsbildung in Deutschland. Auf die Angebote der Öffentlich-Rechtlichen entfallen damit zusammen nur einen Anteil von rund 30 Prozent am Meinungsmarkt.

Im ersten Halbjahr 2013 ergeben sich zum Vergleichszeitraum 2012 als größte Verschiebungen die Zunahme der Anteile des Bauer-Verlags um 0,8 Prozent sowie der Rückgang der Anteile von ProSiebenSat.1 um 1,1 Prozent und Bertelsmann um 0,9 Prozent.

Wichtigstes Medium für die Meinungsbildung bleibt das Fernsehen

Grundlage für den MedienVielfaltsMonitor ist die repräsentative Studie "Relevanz der Medien für die Meinungsbildung", welche die BLM im zweijährigen Turnus von TNS Infratest durchführen lässt. Die Studie ermittelt, welche Gewichte die Mediengattungen Tageszeitungen, Zeitschriften, Radio, TV und Internet für die Meinungsbildung der Deutschen haben, wenn diese sich "über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur aus Deutschland und aller Welt informieren" wollen. Wichtigstes Medium für die Meinungsbildung ist demzufolge nach wie vor das Fernsehen mit einem Gewicht von rund 37 Prozent. Allerdings hat die Bedeutung im Vergleich zu 2011 abgenommen, dagegen haben Internet und Tageszeitungen zugelegt. Demnach entfallen 2013 auf Tageszeitungen 23 Prozent, Radio 19 Prozent, Internet 18 Prozent und Zeitschriften 4 Prozent Meinungsbildungsgewicht.

Für den MedienVielfaltsMonitor wendet die BLM diese Gewichte anschließend auf die Marktanteilsverhältnisse in den entsprechenden Mediengattungen an. Letztere werden anhand der etablierten Reichweitenwährungen von AGF/GfK, agma und Nielsen NetRatings ermittelt. Die Verknüpfung der Reichweiten von Medien-unternehmen am TV-, Radio-, Print-und Onlinemarkt mit den empirisch ermittelten Gewichten der Mediengattungen zeigt, welchen Einfluss einzelne Medien und vor allem Medienunternehmen auf die Meinungsbildung in Deutschland haben.

Der aktuelle MedienVielfaltsMonitor für das 1. Halbjahr 2013 und der Bericht "Relevanz der Medien für die Meinungsbildung" sind über die Links online abrufbar.