Digitalisierung und Vernetzung verschärfen Wettbewerb?

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Digitalisierung und Vernetzung stellen etablierte Geschäftsmodelle zunehmend auf den Prüfstand und zwingen die Unternehmen zum Handeln. So rechnet über die Hälfte der Unternehmen in Deutschland aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung bis zum Jahr 2020 mit neuer Konkurrenz aus einer anderen Branche (61 Prozent).

Das hat eine KPMG-Umfrage unter 350 Vorständen und Geschäftsführern von Unternehmen in Deutschland ergeben. Vor allem der Handel gerät zunehmend ins Visier branchenfremder Unternehmen: Über die Hälfte der Unternehmen der Telekommunikations- und Medienbranche sieht bis 2020 in diesem Segment ein neues Betätigungsfeld.

Unter den Banken und Versicherungen sowie den Energieversorgern gehen jeweils 42 Prozent davon aus, im Handel zusätzliche Umsätze realisieren zu können. Im Finanzsektor, in der Energie- sowie in der Telekom- und Medienwirtschaft machen sich zwischen 70 und 80 Prozent der Unternehmen Gedanken um neue Konkurrenz aus einer anderen Branche. Unter den Telekommunikations- und Medienunternehmen sowie Energieversorgern rechnet jeweils über die Hälfte der Befragten bis 2020 sogar mit starken oder fundamentalen Veränderungen ihres Geschäftsmodells. Weniger beunruhigt sind der Finanzsektor und die Automobilindustrie: Dort liegt dieser Wert nur bei 20 Prozent.

KPMG-Vorstand Robert Gutsche: "Digitalisierung und Vernetzung führen dazu, dass sich bei zahlreichen Unternehmen die Grundlagen ihres bisherigen Wirtschaftens deutlich verschieben. In vielen Branchen verschwinden die ehemals hohen Eintrittsbarrieren, sodass neue Konkurrenzverhältnisse entstehen. Das erhöht den Wettbewerbsdruck durch neue Marktteilnehmer, eröffnet aber auch Wachstumsperspektiven."