Henri-Nannen-Preis: DJV-Vorsitzender appelliert an Appelbaum

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich besorgt um das Renommee des angesehenen Henri-Nannen-Preises für investigativen Journalismus gezeigt.

Anlass ist die Ankündigung des Preisträgers Jacob Appelbaum, die Preisbüste wegen Henri Nannens angeblicher Nazi-Propaganda im Zweiten Weltkrieg einschmelzen zu lassen (siehe hier). „Der Henri-Nannen-Preis ist eine der höchsten Auszeichnungen für herausragende journalistische Leistungen und keine NS-Devotionalie“, erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Die Rolle des stern-Gründers im Dritten Reich sei seit langem bekannt und erforscht. „Nannen hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er in das NS-Regime verstrickt war. In der Bundesrepublik hatte er wegweisenden Anteil am Aufbau des kritischen und der Demokratie verpflichteten Journalismus.“

Der DJV-Vorsitzende appellierte an Jacob Appelbaum, Nannens Verdienste für den Journalismus nicht außer Acht zu lassen. Es sei darüber hinaus schwer nachvollziehbar, dass Appelbaum öffentlich über das Einschmelzen der Preisbüste nachdenke, die er gemeinsam mit neun weiteren Journalisten erhalten habe. „Für die Würdigung besonderer journalistischer Leistungen muss es auch künftig einen angesehenen Preis geben.“