"Bitte nicht mit dem Pressesprecher" - was Journalisten bewegt

Kommentar

1.740 Journalisten haben am neuen Medien-Trendmonitor 2017 von news aktuell und Faktenkontor teilgenommen. Die Befragung fand statt im März 2017. Als Methode haben die Initiatoren eine Online-Befragung gewählt. Hier die von medienmilch.de produzierte konzentriere Butter daraus:

Glaubwürdigkeit, Fake News und Unabhängigkeit sind aktuell die größten Herausforderungen für den Journalismus in Deutschland.

Redakteure und freie Schreiber halten die ungeprüfte Übernahme externer Inhalte für den größten Fehler, den man heute als Journalist machen kann.

Auch in der heutigen durchdigitalisierten Welt, in der das Smartphone im Dauereinsatz ist, sind persönliche Gespräche das wichtigste Informationsangebot von Unternehmen und Organisationen, sagen Journalisten. Aber bitte mit Entscheidern und Experten. Nicht mit dem Pressesprecher :-)

Am meisten stört es Journalisten, wenn Pressesprecher auf Anfragen nicht reagieren.

Das Nachtelefonieren von Pressemitteilungen scheint langsam der Vergangenheit anzugehören, denn nur noch verhältnismäßig wenig Journalisten fühlen sich davon gestört.

Journalisten halten Social Media heute für wesentlich wertvoller als noch vor einigen Jahren. Den höchsten Stellenwert insgesamt nimmt Facebook ein. Social Media ist für Journalisten hauptsächlich ein Recherche-Tool.

Ungeprüftes Abschreiben, sich durch wichtige öffentliche Personen beeinflussen lassen und Ereignisse zu wenig einordnen: Das sind die drei größten Fehler, die Journalisten heute machen können.

Fast ein Drittel der Journalisten sagt, dass für Smartphones kürzere Texte produziert werden müssen (28 Prozent).

Google und Co. sind das erste Mittel der Wahl, wenn Journalisten ihre Recherche starten. Die meisten Umfrageteilnehmer greifen zu Suchmaschinen (62 Prozent), noch bevor sie persönliche Kontakte (50 Prozent) oder die Website eines Unternehmens (45 Prozent) ansteuern.

Die meisten deutschen Journalisten verfolgen in den sozialen Netzwerken, was andere Journalisten von sich geben. Fast jeder zweite Befragte gibt an, dass er die Kollegen regelmäßig im Social Web beobachtet (49 Prozent).

Hier geht es zum Download der gesamten Studie.