Wim Wenders dreht TV-Spots gegen Kindesmissbrauch

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Scholz & Friends Agenda realisiert Kampagne für Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs

Mit dem Appell „Das Schweigen brechen“ will die Unabhängige Beauftrage zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs von sexuellem Kindesmissbrauch Betroffene ermutigen, über ihre Erfahrungen zu sprechen und sich bei der eigens hierfür eingerichteten telefonischen Anlaufstelle zu melden. Der vielfach ausgezeichnete Regisseur Wim Wenders führte Regie bei zwei TV-Spots für die Initiative und übersetzt die Botschaft in eindrucksvolle Filmbilder. Die Kampagne von Scholz & Friends Agenda startete am 21. September 2010 und umfasst neben den beiden Filmen Anzeigen, einen Flyer, Postkarten, Schwarzes-Brett-Abrisszettel sowie Plakate, die bundesweit zu sehen sein werden. Online wird die Kampagne auf der von deepblue networks entwickelten Website www.sprechen-hilft.de verlängert.

Im Mittelpunkt der beiden Kampagnenmotive stehen ein Mann beziehungsweise eine Frau. Ihnen wird der Mund gewaltsam zugehalten. Die dazu gehörigen Fernsehspots geben die Auflösung, wie es zu diesen Situationen kommt: Einem Kind, das missbraucht wurde, verbietet der Täter, darüber zu sprechen. Die Angst über das Erlebnis zu reden, erhält sich auch im Laufe des Erwachsenwerdens – das Gefühl der Hand vor dem Mund bleibt über Jahre oder Jahrzehnte. Erst indem die Opfer über ihre Tat sprechen, kann die Macht der Täter gebrochen werden, und die Hand verschwindet aus dem Bild.

Mit dem Claim „Wer das Schweigen bricht, bricht die Macht der Täter“ ruft die Kampagne Betroffene auf, über ihre Erfahrungen zu sprechen und sich so von der scheinbar übermächtigen Hand zu befreien. Sie können sich an das Team von Fachleuten der Unabhängigen Beauftragten wenden, das unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 22 55 530 zu erreichen ist. Die Botschaft richtet sich aber auch an die Gesellschaft insgesamt: Sie möchte Menschen dazu bewegen, bei sexuellem Missbrauch nicht die Augen zu verschließen.

Das Amt der Unabhängigen Beauftragen zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs bekleidet seit März 2010 die frühere Bundesfamilienministerin Dr. Christine Bergmann. Ihre Hauptaufgaben sind, für Betroffene Ansprechpartnerin und Anlaufstelle zu sein, die Thematik aufzuarbeiten und die Anliegen Betroffener an die Politik und in die Öffentlichkeit zu vermitteln. Sie spricht etwa Empfehlungen an die Bundesregierung und den Runden Tisch gegen sexuellen Kindesmissbrauch aus und macht Vorschläge, wie Betroffenen geholfen werden kann.