Lesezirkel 2013: Leichtes Plus beim Umsatz

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Neue Zahlen vom Verband Deutscher Lesezirkel für 2013: Der Gesamtumsatz betrug 178,2 Millionen Euro (+ 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Davon entfallen 155,71 Millionen Euro auf die Zeitschriftenvermietung und 22,46 Millionen Euro auf die Lesezirkel-Werbung.

Günther Hildebrand, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Lesezirkel, anlässlich eines Pressegespräches am 15. Mai 2014 in Hamburg: „Das Geschäftsjahr 2013 war für den Lesezirkel gekennzeichnet durch hohe Stabilität im Vertrieb, Konsolidierung in der Reichweiten-Entwicklung sowie Erholungstendenzen in der überregionalen Wirtschaftswerbung. Mit durchschnittlich mehr als 11 Millionen Lesern pro Woche verzeichnet der Lesezirkel seit Jahren eine stabile Reichweite auf hohem Niveau. Aktuell stieg die Reichweite auf 12,3 Millionen Leser (MA 2014/I) an. Die Auflage des Lesezirkels zählt zu den langfristig stabilen Auflagenanteilen der Verlage.“

91,5 Prozent der Bundesbürger über 14 Jahren lesen Magazine, das entspricht mehr als 60 Millionen Lesern. Wie die Daten der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse dokumentieren, sei die Zeitschriftennutzung in jüngster Zeit damit sogar leicht gestiegen. Einhergehend mit dieser Entwicklung sei eine starke und fortschreitende Segmentierung von Leseinteressen festzustellen. Gerade im Bereich der Neugründungen von Zeitschriften richten sich zahlreiche Titel mit einem fokussierten Themenangebot an spezifische Zielgruppen. Der Lesezirkel reagiert auf die immer differenzierteren Lesebedürfnisse mit einer Anpassung seines Titelangebotes.

Im Berichtsjahr 2013 umfasste die Angebotspalette 322 verschiedene Zeitschriften. In den letzten zehn Jahren wurde das Angebot um 50 Objekte erweitert. Mit einem Plus von 8,98 Prozent auf 22,46 Millionen Euro hat sich der Lesezirkel als attraktiver effizienter Werbeträger bewährt. 6,48 Millionen Leser gehören zu der für die Werbewirtschaft wichtigen Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen, 3,97 Millionen leben in Haushalten mit einem Netto-Einkommen von 3.000,- Euro und mehr. 6,85 Millionen Leserzirkel-Nutzer verfügen über eine höhere Schulbildung. 7,17 Millionen weibliche Leser stehen 5,15 Millionen männlichen Lesern gegenüber.

Als belastend für das wirtschaftliche Ergebnis des Lesezirkels im Geschäftsjahr 2013 erwiesen sich der deutlich gestiegene Aufwand im Bereich der Neuakquisition, hohe Kraftstoffpreise und sinkende Erlöse aus dem Altpapiergeschäft. Negativ schlugen die zum Teil massiv erhöhten Abgabepreise der Verlage zu Buche, die nur partiell an die Lesezirkel-Abonnenten weitergegeben werden konnten.

Wie bereits 2013 angekündigt, gehöre ein marktfähiges digitales Geschäftsmodell zu den wichtigsten Zielen der Branche Lesezirkel. Um der Komplexität der Gesamtthematik gerecht zu werden und ein zukunftsfähiges Modell zu entwickeln, wurde eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für Medien und Kommunikation (Macromedia) in München vereinbart. Die ersten Ergebnisse führen zu der Erkenntnis, dass ein erfolgreiches Geschäftsmodell dem Nutzer deutlich mehr bieten muss, als Printinhalte auf digitale Endgeräte zu projizieren. Das klassische Geschäftsmodell des Lesezirkels basiert auf einer Mehrfachvermietung von Zeitschriften-Sortimenten, die sogenannten "Lesemappen". Nach Ablauf einer Woche werden die Zeitschriften-Sortimente von den Lesezirkel-Abonnenten – öffentliche Auslagestellen ebenso wie Privathaushalte – wieder zurückgeholt und an andere Kunden weitervermietet. Durch die Mehrfachnutzung der Zeitschriften und ein anschließendes rationelles Recycling leistet das Lesezirkel-System einen konkreten Beitrag zum Umweltschutz. Je nach Aktualität der Titel, die entweder druckfrisch nach ihrem Erscheinen oder in den Folgewochen bezogen werden können, variiert der Bezugspreis. Mit der Vermietung von Zeitschriften ist der Lesezirkel die einzige Presse-Vertriebssparte ohne feste Handelsspanne und Preisbindung. Das LZ-System ist damit eine Besonderheit des Pressevertriebssystems in Deutschland.