Bisher seien Repräsentanten des Staates für Journalistinnen und Journalisten als „privilegierte Quellen“ gesehen worden. Je mehr bei Behörden der Populismus Einzug halte, werde dieser Vertrauensvorschuss verspielt. Das habe dramatische Auswirkungen auf die Akzeptanz von staatlichem Handeln, so Überall: „Es gibt keine alternativen Fakten. Dieser Unwort Begriff ist bloß die Umschreibung für Falschauskünfte. Schlimm ist, dass das denen, die diese Formel benutzen, nicht mal mehr peinlich ist.“
Es sei Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten, solche Strategien zu beschreiben, um wieder mehr Ernsthaftigkeit in die gesellschaftliche und politische Debatte zu bringen. „Wir sind als Medienvertreter keine Volkspädagogen“, erläuterte Überall: „Aber wir müssen echte Fakten recherchieren und berichten und durch unsere Veröffentlichungen bewusst machen, welche Informationen stimmen und welche nicht“, so der DJV-Bundesvorsitzende. Unabhängiger Journalismus sei deshalb wichtiger denn je – auch in Deutschland, so Populismus und die Darstellung „alternativer Fakten“ eine Gefahr darstellten.