"Serious Games. Krieg – Medien – Kunst" - die Ausstellung

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Die interessante Ausstellung "Serious Games. Krieg – Medien – Kunst" in Darmstadt untersucht neben dem Einsatz immer neuer Medien zu Kriegszwecken die permanente Umwandlung von Kriegsbildern zu Unterhaltungsbildern und damit die Militarisierung der Imagination.

Es geht darum, welche Bilder der Krieg erzeugt – und wie diese in der Kunst der Gegenwart aufgegriffen und gespiegelt werden. Beantwortet werden soll diese Frage durch einen Parcours von 23 internationalen Künstlerpositionen – Fotografien, Videos, Computerspiele, Bildteppiche, Gemälde und Rauminstallationen – auf  den 1000 Quadratmetern des historischen Ausstellungsgebäudes der Mathildenhöhe Darmstadt. 

In den Kriegen des 20. Jahrhunderts haben sich die Medien mit den Waffen entwickelt. Drahtlose Nachrichtenübertragung und Luftbildfotografie im I. Weltkrieg, Stereo-Ton und elektronische Kamera im II. Weltkrieg sind bald darauf Teil der Unterhaltungsindustrie geworden.

Der Vietnam-Krieg war in den Medien so gegenwärtig wie kein Krieg zuvor, weil es mit der Übermittlung der Bilder über Satellit möglich wurde, Frontberichte ein paar Stunden oder sogar nur Minuten nach der Aufnahme weltweit im Fernsehen auszustrahlen.

Im Irak-Krieg 1992 fiel die Kriegsführung scheinbar schon mit der Berichterstattung zusammen: Im zivilen Fernsehen wurden Bilder gezeigt, die kurz zuvor noch auf militärischen Kontroll-Monitoren zu sehen waren. Mittlerweile liefern Dienststellen der US-Armee komplette Datensätze für Computerspiele. Virtuelle Wüstenlandschaften mit Betonpisten und Strommasten prägen heute Kinder und Jugendliche wie früher einmal die Tunnel und Bergdörfer von Spielzeug-Eisenbahnen.

Ausstellungsort: Mathildenhöhe Darmstadt
Ausstellungsdauer 27. März bis 24. Juli 2011
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr | Donnerstag 10 – 21 Uhr