Gastartikel: Mobilisierung des Bewegtbilds - Radius für Nutzung vergrößert (exklusiv)

Kommentar

Das Thema Bewegtbild sorgt online und mobil gleichermaßen für Euphorie. Branchenexperten prognostizieren steigende Werbeinvestitionen und sehen für die nächsten Jahre vor allem beim In-App-Advertising einen ernstzunehmenden Trend. Dafür ist die Ausgangsbasis in Deutschland gut:

32 Prozent der Deutschen besitzen ein Smartphone.

54 Prozent der Smartphone-Besitzer, die mobiles Internet nutzen, nutzen Apps.

Knapp die Hälfte aller Smartphone-User bevorzugt werbefinanzierte Apps.

40 Prozent der Deutschen denken über die Anschaffung eines Tablet PCs nach.

70 Prozent der Tablet-User haben Interesse an Bewegtbild-Inhalten. (1)

Zahlreiche Studien belegen, dass Werbung von den Nutzern begrüßt wird, weil sie dadurch Inhalte kostenlos nutzen können. Die Akzeptanz ist dann am höchsten, wenn drei Faktoren zusammenspielen: die Nutzungssituation, die Erwartung der Nutzer und die gezeigte Werbung.

Fernsehen zum Mitnehmen  

Die mobile Internet- und App-Nutzung löst zunehmend das Lesen von Zeitungen und Zeitschriften ab. Statt zu lesen werden inhaltliche Lücken im Tagesablauf genutzt, um Bewegtbild auf dem mobilen Endgerät anzusehen. Dementsprechend nutzt auch mobile Werbung die Möglichkeiten, die der Nutzungsart und -intensität von Smartphones entsprechen: Mobile Werbung ist interaktiv und individuell. Dabei reicht die Vielfalt der Werbeformen vom klassischen Mobile Banner über Mobile Sponsorings bis hin zu Mobile Specials und Mobile Interstitials. Welche Werbeform eingesetzt wird, hängt letztendlich vom Kampagnenziel ab.  

Seit 2009 wird auf dem deutschen Markt Werbung im Umfeld von Mobile-Bewegtbild stark nachgefragt. Derzeit beschränken sich die Möglichkeiten auf Mobile Pre- und Post-Rolls. Um die Vermarktung von Mobile-Bewegtbild voranzutreiben hat IP Deutschland, der Vermarkter der Mediengruppe RTL Deutschland, eine technische Lösung für die dynamische Auslieferung von Mobile Pre-Rolls entwickelt. So können Werbekunden kurzfristige Änderungen vornehmen und Frequency Capping einsetzen. Gleichzeitig gibt es Rotationsmöglichkeiten und der Implementierungsaufwand wird erheblich minimiert. Die Technik macht’s möglich, dass Mobile Marketing noch schneller und noch emotionaler wird.

Noch mehr Schubkraft durch Tablet-PCs

Auch neue Geräte wie das iPad haben Einfluss auf die Werbemöglichkeiten – vor allem im Hinblick auf Video, denn dank großem, hochauflösendem Display und großer Akkuleistung ist das iPad das ideale Gerät für Videowiedergabe. Neben den technologischen Möglichkeiten, bieten Tablet-PCs auch mehr Fläche für Kreation und Markeninszenierung. Hier umfasst das Werbemittelportfolio den XXL-Banner, das iPad Interstitial (eine bildschirmfüllende Werbeform, die sich beim App-Start prominent einblendet), das iPad Sticky Ad (das Sticky Ad bleibt permanent am unteren Bildschirmrand, auch wenn der User nach oben oder unten scrollt) sowie den Pre- und Post-Roll.

Wo geht’s hin?

Im Netz hat sich der Pre-Roll als „Klassiker“ unter den Video Ads etabliert, im Mobile-Bereich ist er auf dem besten Weg. Ähnlich wie auch im Netz wird der Trend dahin gehen, In-Stream-Werbemittel mit In-Page-Werbemitteln zu kombinieren – wie bei der AXE-Kampagne auf Clipfish. Allerdings muss man realisitisch bleiben: Auch wenn der Großteil der Werbekunden gerade das iPhone für die Markenkommunikation entdeckt, werden mobile Endgeräte sicherlich erst innerhalb der nächsten zwei Jahre eine größere Bedeutung in Sachen Werbeträger erlangen. Mobile-Bewegtbild wird hier ein großer Treiber sein.  

Gastautorin Mira Wisplinghoff ist seit 2008 bei IP Deutschland für alle Vermarktungsaktivitäten in den mobilen Medien verantwortlich. Diese umfassen derzeit sieben mobile Portale, 20 Applikationen für das iPhone, den BlackBerry, Google Android, Nokia und Samsung Smartphones sowie drei Apps für das iPad. Das Portfolio generiert derzeit 200 Mio. mobile PIs und bis zu 7 Mio. mobile Videoabrufe im Monat.

(1) Quelle: Mobile Grundlagenstudie und DigitalBarometer „Mobile Internetnutzung“, IP Deutschland