Deutsche Gamer: Männlich, unverheiratet, berufstätig

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Der typische deutsche eSportler ist männlich, etwa 20 Jahre alt und treibt Sport nicht ausschließlich am Computer. Das sind die ersten Ergebnisse der diesjährigen Umfrage, die von Europas größter Liga für Computerspiele, der Electronic Sports League (ESL) in Kooperation mit der Uni Bonn und weiteren Hochschulen durchgeführt wurde.

Über 26.000 Teilnehmer gaben Auskunft und beantworteten fünf Fragebögen mit mehr als 350 Fragen. Dabei stellte sich heraus, dass der Anteil der Frauen in der ESL weiter zunimmt.

Auch das Vorurteil, Gamer seien sozial abgeschnitten, wird widerlegt: Klassischer Sport nimmt im Leben der Computerspieler einen hohen Stellenwert ein. "In der Onlinestudie geht es darum zu untersuchen, in welchem Zusammenhang Persönlichkeitsvariablen sowie Art und Dauer von Computerspielkonsum im Zusammenhang stehen", so die Universität Bonn. "Interessante Ergebnisse gibt es vor allem im Bereich der Demografie".

Der gesellschaftliche Wandel macht sich auch unter eSportlern bemerkbar, Gaming ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Lag das Durchschnittsalter 2007 noch bei knapp über 19 Jahren, ist der Großteil der Spieler heute über 20. "Obwohl die Userzahlen weiter wachsen und vor allem junge User dazukommen, zeigt uns diese Entwicklung, dass die Community der ESL mit uns reifer wird", freut sich Ibrahim Mazari, Pressesprecher der Turtle Entertainment GmbH, die die ESL seit 2000 betreibt.

Entgegen der gängigen Vorurteile sind eSportler keine "Nerds", die sich zu wenig bewegen und sozial abgeschottet sind. Über zwei Drittel der Befragten gibt an, aus Spaß und für die Gesundheit regelmäßig klassichen Sport zu treiben, wenigstens zwei Mal pro Woche. Fußball ist, wie bereits seit vier Jahren, die beliebteste Sportart, gefolgt vom Gang ins Fitness-Studio.

Der Anteil weiblicher Gamer steigt seit Jahren kontinuierlich. Zwar sind Frauen in der ESL mit 4 Prozent noch immer eine Minderheit, dennoch hat sich doch die Zahl der Frauen, die leidenschaftlich Computerspielen, fast verdreifacht.