NSU-Prozess: Interne Video-Übertragung ist sinnvoll

Kommentar

Die Liste der 50 Medien, die sich zuerst für einen Platz beim Münchner NSU-Prozess haben akkreditieren lassen sowie der fast 80 Medien, die später kamen und damit aktuell keine Akkreditierung haben, ist hier einzusehen:

Unter den 50 akkreditieren Medien sind eigentlich alle großen bzw. reichweiten deutschen Medien und Nachrichtenagenturen wie zum Beispiel Spiegel, Focus, Bild, SZ, FAZ, dpa und dapd vertreten. Nur sieben freie Journalisten sind unter den Top 50. Und nur zwei ausländische Medien: Niederlande Dagblad und De Telegraaf sowie RTL Niederlande. 

Hürriyet, die türkische Bild, folgt erst auf Platz 68 wie viele andere namhafte inländische und ausländische weitere Medien und unbekannte Redaktionsbüros sowie freie Journalisten. Das ist bedauerlich!

Zum einen ist es bedauerlich, weil Hürriyet und andere ausländische Medien mit berechtigten Interesse am undurchsichtigen Neonazi-Prozess einfach nach dem gängigen Vergabeprozedere zu spät kamen, zum anderen, weil die Medien sich scheinbar nicht untereinander einigen können bzw. nicht gemeinsam eine entsprechende Initiative starten. Denn das Plätze bei wichtigen Gerichtsverhandlungen sind schon immer knapp gewesen. 

Tatsächlich soll es sogar schon vorgekommen sein, dass große Verlage kleinen freien Redakteuren den Platz abgekauft, sozusagen "vergoldet", pardon, überlassen haben. Eine eigentlich unschöne Lösung! 

Abhilfe gegen die unbefriedigende aktuelle Pressesituation könnte nur eine interne Video-Übertragung in andere Gerichtsräume bewirken. Was daran angeblich problematisch oder "menschenunwürdig" sein soll, erschließt sich mir nicht.