NSU-Prozess: DJV kritisiert Kauder

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband hat seinen dringenden Vorschlag erneuert, die vorgesehene Akkreditierungspraxis von Journalisten zum NSU-Prozess in München zu überdenken.

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken reagierte damit auf Äußerungen des Vorsitzenden des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag Siegfried Kauder, eine Videoübertragung des Verfahrens in einen Presseraum gleiche einem Schauprozess und verstoße gegen die Menschenwürde der Angeklagten. 

„Es zeugt von wenig Sensibilität, wenn CDU-Politiker Kauder die berechtigte Forderung in- und ausländischer Journalisten nach Berichterstattungsmöglichkeiten über den NSU-Prozess als Einladung zum Public Viewing verunglimpft.“

Der DJV-Vorsitzende erneuerte in dem Zusammenhang auch seine Kritik an der Vergabe der 50 Presseplätze durch die Münchner Justiz: „Fast keine ausländischen Medien und nur wenige freie Journalistinnen und Journalisten wurden akkreditiert. Das Gericht wäre gut beraten, wenn es wenigstens türkischen Medien die Möglichkeit zur Berichterstattung bieten würde.“ Das könne beispielsweise dadurch geschehen, dass in einem weiteren Raum vergleichbare Arbeitsbedingungen für Journalisten zur Verfügung gestellt würden wie im Gerichtssaal.