Ringier-CEO verteidigt die Transformation des Verlages

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Im Interview mit dem Mediendienst "kressreport" hat Marc Walder, 47, die Transformation der Ringier AG verteidigt. Seit 2009 besetzt das größte Medienunternehmen der Schweiz (Umsatz 2012: 1.088 Mio. CHF) nicht nur die Geschäftsfelder Publishing und Digitales, sondern auch Entertainment.

Das Portfolio prägen nicht mehr nur Titel wie "Blick" und "Schweizer Illustrierte" oder Online-Portale wie "Scout24", sondern auch Ticketverkauf, Konzerte und Sportvermarktung. Insgesamt habe die Ringier AG in den vergangenen Jahren rund 1,2 Mrd. CHF in den Konzernumbau investiert.

Die Diversifizierung der Ringier AG ist umstritten. Kritiker fürchten um die journalistische Unabhängigkeit, wenn Veranstaltungen und Berichterstattung aus einer Hand kommen. Marc Walder räumt ein: "Einen Fehler haben wir in den vergangenen Jahren wohl gemacht: Wir haben zu stark über die Transformation geredet. Wir haben es versäumt, mehr über Journalismus zu reden." Dabei macht das Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft der Ringier AG immer noch rund 65% des Konzernumsatzes aus. Der Digitalumsatz beläuft sich auf nur 18,3%. "Bis 2018 werden wir diesen Anteil wohl auf an die 50% steigern können", prognostiziert Walder. Dazu soll auch eine Bezahlschranke für "blick.ch", das schweizerische Pendant zu "bild.de", einen Teil beisteuern. Die Einführung der Paywall wurde jedoch unlängst von Herbst 2013 auf unbestimmte Zeit verschoben.