Die meisten von ihnen waren durch Westen mit der Aufschrift "Presse" oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten erkennbar. "Wir rufen alle Seiten dazu auf, Gewalt gegen Journalisten zu unterlassen", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin. "Die Polizei muss sicherstellen, dass die Medien über die Proteste berichten können und Angriffe auf Korrespondenten konsequent verfolgt werden."
Die massive Gewalt gegen Journalisten ging meist von Polizisten der Spezialeinheit "Berkut" aus sowie in einigen Fällen von vermummten Provokateuren unklarer Identität. Opfer waren vor allem Korrespondenten ukrainischer und russischer Medien. Sie arbeiteten unter anderem für die Zeitungen Ukrainskaja Prawda, Ukrainski Tischden und Iswestija, die Nachrichtenagenturen Unian, Ria Nowosti und Itar-Tass und den Fernsehsender Pjaty Kanal.
Die Journalisten berichten von Angriffen mit Schlagstöcken, Tränengas und Blendgranaten. Milizionäre hätten gezielt versucht, Fotoapparate und Kameras zu zerstören. Sowohl die russische Zeitung Nowaja Gaseta als auch das ukrainische Onlineportal liga.net veröffentlichten Listen der Fälle von Gewalt gegen Journalisten.
Auch zahlreiche Korrespondenten ausländischer Medien wurden bei den Zusammenstößen in Kiew verletzt, darunter Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters (Gleb Garanitsch) und AFP (Sergej Supinski) und der Tageszeitung New York Times (Josef Siwenki) sowie ein Kameramann des Fernsehsenders Euronews (Roman Kuprijanow).