DJV fordert von AfD Offenheit

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu einer offenen und transparenten Informationspolitik gegenüber den Medien aufgefordert.

„Eine demokratische Partei muss sich an die Spielregeln halten“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Das gilt insbesondere dann, wenn Journalistinnen und Journalisten unbequeme Fragen stellen.“ Er warnte den AfD-Bundesvorstand davor, die Stellungnahme des Kreisverbands Ulm vom 27. Dezember zur Richtschnur für die künftige Pressearbeit zu machen. In dem Papier mit dem Titel „Die einzige Sollbruchstelle“, das dem DJV vorliegt, heißt es: „Streitigkeiten sind ausschließlich intern zu klären, Personalangelegenheiten werden nicht vor der Presse kommentiert!“

Den Medien wird in der Stellungnahme vorgeworfen, sie hätten die umstrittenen Äußerungen des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke „systematisch aufgegriffen und als Mittel zur Unruhestiftung innerhalb der AfD verwendet“. Falle dieser Taktik eine Führungspersönlichkeit zum Opfer, werde nach nur kurzer Ruhe der nächste exponierte Kopf ins Visier genommen. „So lange, bis die AfD sturmreif geschossen ist und dann als ,zahnloser Tiger‘ endgültig entsorgt werden kann.“

„Wenn ein exponiertes Mitglied dieser Partei mit Äußerungen über die Fruchtbarkeit von Afrikanern dem Rassismus das Wort redet, dürfen die Medien nicht schweigen“, stellte der DJV-Vorsitzende klar. Kritische Berichterstattung dürfe nicht als Rechtfertigung für eine Informationsblockade herhalten. Überall: „Wer so redet, hat die Aufgabedes Journalismus als Korrektiv der Politik nicht verstanden.“