Bei Youtube brauchen Kinder unbedingt Begleitung

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In vielen Familien schafft der Fernseher gemeinsame Erlebnisse, dient als Ritual, etwa beim „Sandmännchen“ oder vertreibt Langeweile, etwa wenn es regnet. Wichtig ist gerade bei Fernsehanfängern, was und wie lange Kinder anschauen und dass sie es nicht alleine tun.

 „Sehen Eltern gemeinsam mit ihrem Kind fern, können sie herausfinden, wie es darauf reagiert, und daran Gespräche anknüpfen“, meint SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Wichtig sei dabei auch nicht zu früh zu beginnen, da Kinder bis drei Jahren noch primär damit beschäftigt sind, ihre reale Umwelt zu begreifen und schwer zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können.

Sendungen auswählen

Für Einsteiger sind kurze, kindgerechte und werbefreie Filme und Sendungen auf DVD oder in den Mediatheken des Kinderprogramms am besten geeignet. Einfache Geschichten mit positiven Botschaften, ruhigem Bildwechsel, verständlicher Sprache und einem guten Ende passen besonders. Wie Dinge funktionieren, „Großwerden“ und Probleme meistern, Freunde finden und mit ihnen auskommen - all das, was Kindergartenkinder auch im Alltag beschäftigt, ist für sie auch im Fernsehen interessant. Bieten Sendungen Rätsel, Reime oder Lieder und laden zum Mitmachen ein, gewinnen sie für diese Zielgruppe besonders an Attraktivität.

Für Fernsehanfänger geeignet ist das Programmfenster KIKANINCHEN im Kinderkanal KiKA. Auch die Onlineangebote von ARD Checkeins, ZDFtivi und KiKA sind empfehlenswert. Bei Clips und Serien auf Youtube und anderen Plattformen brauchen Kinder unbedingt Begleitung, da sie hier schnell bei unpassenden Inhalten landen.

Zeiten begrenzen

„Gerade junge Kinder erleben Filme besonders intensiv. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Fernsehzeit begrenzt ist und Kinder die Möglichkeit haben, das Gesehen für sich zu verarbeiten“, meint Langer. Gerade Fernsehanfänger sollten nur kurze Sendungen anschauen und nicht täglich fernsehen. Für Dreijährige sind 20 Minuten, für Vier- und Fünfjährige 30 Minuten genug. Danach können Eltern mit ihrem Kind über das Gesehene sprechen, ein Bild malen oder spielen lassen. Fernsehen eignet sich nicht vor dem Schlafengehen, da Kinder so nicht abschalten können.

Werbung meiden

Werbung kann kleine Kinder schnell überreizen und verwirren, zumal sie kaum zwischen Spots und Programm unterscheiden können. Daher sind Programme und Plattformen mit Werbeunterbrechung zu meiden. Auch die Rundumvermarktung von Fernsehfiguren wecken Kinderwünsche und stellen Eltern vor Herausforderungen. Hier gilt zu überlegen, was Kinder wirklich brauchen.

Selbst Vorbild sein

Eltern sind die wichtigsten Vorbilder gerade für Kleinkinder, auch beim Fernsehen. Daher ist auch das eigene Fernsehverhalten zu überdenken: Läuft der Fernseher die ganze Zeit im Hintergrund? Wichtig ist, dass sich Familien den Tagesablauf nicht vom Fernsehen vorschreiben lassen und stattdessen Sendungen lieber aufzeichnen oder online anschauen.

Konsequent sein

Bei kleinen Kindern kann es schnell vorkommen, dass sie das Gezeigte nicht verstehen, oder verängstigt sind. Je nach Kind können auch Filme ohne Altersbeschränkung und Märchen oder Zeichentrickfilme überfordern. Sind Inhalte ungeeignet, erklären Eltern ruhig, warum dies so ist. Eine Fernbedienung gehört nicht in Hände von TV-Anfängern, denn beim Zappen können sie schnell auf ungeeignete Inhalte stoßen. Einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer brauchen Kinder auch nicht. Auch das Tablet behalten Eltern besser in der Hand und achten auf kindersichere Einstellungen. Hinweise dazu finden Eltern auf www.schau-hin.info/sicherheit