Gigantes, die europäischen Sopranos

Kommentar

MagentaTV? Wer über Serien bei Streamingdiensten spricht, erntet hier überlicherweise ein Achselzucken. Zu Unrecht, wenn es um die neue spanische Serie "Gigantes" geht.

Die Story: Jahrelang  haben  die Guerrero Brüder  Daniel,  Tomás  und  Clemente  unter der  Herrschaft  ihres skrupellosen  Vaters  Abraham  den  Drogenhandel  auf  der  iberischen  Halbinsel  kontrolliert.  Dann bricht  das  familiäre  Gefüge  auseinander:  Clemente  ist  verschwunden,  Daniel  landet  für  15  Jahre hinter Gittern und der konmplett kriminelle und hemmungslose Vater Abraham wird alt und schwer krank. Übrig bleibt der elegante Tomás, der als Antiquitätenhändler die Drogengeschäfte kaschiert. Doch die Freilassung seines Bruders naht.  Dieser meldet  Ansprüche  auf  einen  Platz im „Familienunternehmen“ an. Ganz nach Vorbild seines erbarmungslosen Vaters hat er Großes mit dem Business vor.

Gigantes besticht durch seine spanische Schnörkellosigkeit, durch herausragende schauspielerische Leistungen der Akteure und durch die Magie der Gesamtstory. Kurz gesagt, MagentaTV hat da ein echtes Juwel in der Medientruhe, eine Art europäische Sopranos. Das Gangster-Familiendrama rund um das Drogenkartell der Guerreros in Madrid hat nur einen "Fehler": Es ist mit den sechs Folgen der ersten Staffel viel zu kurz und schreit nach Fortsetzung.