Buchtipp: Wie man einen Toaster überlistet

Kommentar

Das Internet der Dinge in einer nahen Zukunft. Alles ist miteinander verbunden via Internet. Sogar der Toaster. Der ist - genau wie der Kühlschrank und viele andere technische Geräte - fester Bestandteil der Sozialwohung, in die Salima einzieht.

Und da fangen die Probleme an: Der "intelligente" Toaster röstet nämlich nur "autorisiertes" Brot. Und das kostet natürlich etwas mehr. Genau wie das Geschirr, das die Spülmaschine benötigt, damit sie funktioniert. Und dann das noch: Durch die Machenschaften eines Hedgefonds sind die Geräte plötzlich komplett offline und toasten und spülen nicht mehr. Die brave Salima weiß nicht mehr weiter und sucht Hilfe im Darknet - mit Erfolg. Und diesen Erfolg teilt sie schnell mit vielen Nachbarn.

Die Satire "Wie man einen Toaster überlistet" von Cory Doctorow ist eine wunderbare und gleichzeitig beängstigende Persilflage auf den Hype rund um das Internet der Dinge, wenn es denn dann einmal Einzug in das tägliche Leben erhalten hat. "Warum kaufen sie sich nicht einen anderen Toaster? Einen, bei dem sie jedes Brot benutzen können. Sie haben doch die Wahl", sagen die Angestellten der Toasterfima unter der Hand Salima. Zu weit weg ist ihnen die "Banalität", dass nicht jeder Geld für eine neue Spülmaschine oder einen Toaster hat.

Mit dem Blog boingboing.net und seinem Kampf für ein faires Copyright hat Doctorow weltweite Bekanntheit erlangt. Sein erster Jugendroman Little Brother wurde ein internationaler Bestseller. Jetzt hat er mit seiner neuen Novelle nicht weniger als ein neues Meisterwerk in diesem Bereich geschaffen. Mal schauen, ob es verfilmt wird ...