Erste westdeutsche Nachrichtensprecherin gestorben

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Wibke Bruhns schrieb Fernsehgeschichte, als sie im Mai 1971 als erste Frau im westdeutschen Fernsehen eine Nachrichtensendung präsentierte, die ZDF-"heute"-Nachrichten.

Im Alter von 80 Jahren ist die engagierte Journalistin nun am 20. Juni 2019 laut einer ZDF-Pressemeldung gestorben. ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey: "Wibke Bruhns war eine Frau mit Haltung und dem Mut einer Pionierin. Mit ihrer Hartnäckigkeit und Leidenschaft hat sie als erste Frau den ZDF-'heute'-Nachrichten ihr Gesicht gegeben und damit Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sowie viele in der Medienwelt beeindruckt. Mir persönlich hat sie mit ihrem Buch 'Meines Vaters Land' eindringlich den Weg einer deutschen Familie zwischen Widerstand und Anpassung in der Zeit des Nationalsozialismus vermittelt. Ihre Hinweise zur Entwicklung des Fernsehens waren bis zuletzt sehr wertvoll für mich."

Bruhns wurde am 8. September 1938 in Halberstadt geboren und wuchs wegen der diplomatischen Laufbahn ihrer Mutter unter anderem in Stockholm, Kopenhagen und London auf. Nach dem Studium begann sie ein Volontariat bei "Bild", das sie 1961 aus politischen Gründen abbrach.

1962 kam Wibke Bruhns als Redakteurin zum ZDF. Am 12. Mai 1971 war sie erstmals in einer Spätausgabe der Nachrichten auf dem Bildschirm zu sehen und präsentierte wenig später, am 24. Mai 1971, als erste Frau die ZDF-Hauptnachrichtensendung "heute". Was zunächst großes Aufsehen erregte, wurde für die Zuschauer im Laufe von 380 Sendungen zur Selbstverständlichkeit. 1973 verließ Wibke Bruhns das ZDF.