Keine Altersdiskriminierung beim WDR

Aufreger des Tages

Den von einer Düsseldorfer Tageszeitung erhobenen Vorwurf, der WDR diskriminiere Moderatorinnen wegen ihres Alters, weist Intendantin Monika Piel in einer Pressemeldung deutlich zurück:

"Als 60jährige Frau an der Spitze des WDR stehe ich dafür, dass keine Frau mit der Begründung 'zu alt' vom Bildschirm genommen wird. Dies ist für mich seit meinem Amtsantritt selbstverständlich."

Ausgerechnet dem WDR einen solchen Vorwurf zu machen, sei absurd. Piel: "Im WDR Fernsehen stehen eine ganze Reihe von Moderatorinnen über 50 Jahren erfolgreich vor der Kamera. Dies wird auch in Zukunft so sein. Darüber hinaus sind bei uns 31 Prozent aller Führungskräfte weiblich. Die sechsköpfige Geschäftsleitung ist sogar zur Hälfte mit Frauen besetzt."

Die medienpolitische Sprecherin der CDU im Landtag hatte dem WDR pauschal "Jugendwahn" vorgeworfen und das angebliche "Kameraverbot" kritisiert. Piel kritisierte, dass die Politikerin sich vor ihrer öffentlichen Erklärung nicht beim WDR erkundigt habe: "Die Forderung, Entscheidungen rückgängig zu machen, wäre dann überflüssig gewesen."

Langjährige freiberufliche Moderatorinnen und Moderatoren würden Monate im Voraus in persönlichen Gesprächen informiert, wenn die Moderationstätigkeit aus programmlichen Gründen beendet werden soll. Ihnen würden in der Regel alternative Beschäftigungsmöglichkeiten als Reporterin oder Autorin angeboten. Bei längerer Beschäftigung hätten sie zudem einen tarifvertraglichen Anspruch auf eine Abfindung, die bis zu einem hohen fünfstelligen Betrag gehen kann.