"junge Welt" durch Postpreiserhöhung existenziell gefährdet?

Bad News

Die Deutsche Post AG erhöhe - so eine aktuelle Pressemeldung der junge Welt "kurzfristig und und entgegen vorheriger Zusagen die Preise für die Pressedistribution ab 2019 drastisch".

Statt der bereits 2017 kommunizierten 2,8 prozentigen Preissteigerung für das kommende Jahr solle der Verlag nun jährlich 90.000 Euro zusätzlich bezahlen – eine angebliche Preissteigerung von 28,5 Prozent für 2019. Laut einer Mitteilung der Deutschen Post AG müssten, neben den längerfristig angekündigten Preisanpassungen, ab 2019 »Maßnahmen zur Optimierung der Preislistenstruktur« durchgeführt werden: Alle Postvertriebsstück-Gewichtsklassen unter 100 Gramm werden preislich dramatisch angehoben.

Dieses "kurzfristige Vorgehen der Deutschen Post AG gefährde" - so die Pressemeldung weiter - die weitere Existenz der linken Tageszeitung. »Davon sind auch andere Pressehäuser betroffen, offensichtlich trifft diese Maßnahme aber niemanden so hart wie die Tageszeitung junge Welt«, teilt Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer des Verlags 8. Mai GmbH, mit. Es sei zu befürchten, dass die Deutsche Post AG mit solchen wettbewerbsverzerrenden Preiserhöhungen generell den Abschied von der Pressedistribution – zumindest im Tagessegment – einleite. Auch von den in der Vergangenheit gepflegten langfristigen Absprachen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BVDZ) scheine die Deutsche Post AG Abstand genommen zu haben. Der BVDZ übte seinerseits scharfe Kritik am Vorgehen der Deutsche Post AG.

Die Deutsche Post AG nimmt im Segment der bundesweiten Pressedistribution laut Verlag "de facto eine Monopolstellung ein". Der Verlag prüfe daher auch juristische Schritte.