Public Affairs-Umfrage: Mehrheit mit Regierungskommunikation unzufrieden

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80 Prozent der befragten Public Affairs-Verantwortlichen sind mit der Kommunikation der Bundesregierung nicht zufrieden. Das geht aus einer Umfrage der Public Affairs- und Kommunikationsagentur MSL (ehemals Publicis Consultants) hervor.

Besonders in den Bereichen Gesundheit, Arbeit und Soziales sowie Verbraucherschutz stellen die Umfrageteilnehmer der Bundesregierung kein gutes Zeugnis aus. 25 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Arbeit unter Schwarz-Gelb erschwert habe.

Gute Kritiken erhält dagegen wie gewohnt Verteidigungsminister zu Guttenberg, der trotz Bundeswehrreform und Afghanistan-Einsatz von 70 Prozent der Public Affairs-Verantwortlichen positiv bewertetet wird.

Public Affairs-Profis sehen in der stärkeren Bürgerbeteiligung und den damit verbundenen kontroversen Debatten, wie zum Beispiel bei Stuttgart 21 oder dem Altonaer Museum, eine große Herausforderung. 69 Prozent der PR-Lobbyisten gaben an, dass die Arbeit durch mehr direkte Demokratie "erschwert" würde. Nur Sechs Prozent glauben, dass die Arbeit in Zukunft leichter wird. 

Ein weiteres Ergebnis der Public Affairs-Umfrage 2010: Der Trend zu steigenden Investitionen in den Bereich Public Affairs hält an. 41 Prozent der Interessenvertreter gaben an, im Jahr 2010 mehr Geld für Mitarbeiter ausgegeben zu haben. Darüber hinaus haben 51 Prozent die finanziellen Mittel für ihre Public Affairs-Arbeit aufgestockt. Die Investitionen dienen auch dazu, Herausforderungen des Web 2.0 zu meistern sowie Chancen der zunehmenden Vernetzung zu nutzen.

Für die bereits im neunten Jahr durchgeführte Umfrage hat MSL rund 200 Public Affairs-Verantwortliche großer Unternehmen und Verbände in Deutschland befragt. Die Ergebnisse stehen hier als PDF zum Download bereit.