Fünf Regeln für die Mediennutzung von Kleinkindern

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„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“, der Medienratgeber für Familien, rät Eltern, vor allem Kleinkinder bei den allerersten Schritten in der Medienwelt zu begleiten und Tablet & Co. kindgerecht einzurichten.

Ob beim gemeinsamen Fernsehschauen, beim Spielen am Familien-Tablet oder bei den ersten Schritten im Internet: Medien spielen auch schon im Alltag vieler Kleinkinder eine wichtige Rolle, wie auch die aktuelle miniKIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest zeigt.

Während für Zwei- bis Dreijährige Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium. Nutzen Eltern und Geschwister Medien oft, weckt das auch die Neugier von Kleinkindern. Einige Eltern nutzen mobile Geräte auch, um ihr Kind zu beschäftigen oder zum Essen zu bewegen. Doch viele fragen sich: ab welchem Alter sind Medien sinnvoll, welche Medieninhalte sind geeignet und wie richtet man Mediengeräte kindgerecht ein.

1. Behutsam begleiten
„Wichtiger als das ‚wann‘ ist das ‚wie‘ bei der Mediennutzung: Gerade bei den ersten Schritten in der Medienwelt ist es wichtig, dass Eltern ihr Kind dabei begleiten, Geräte sicher einrichten, geeignete Angebote wählen und auf ein überschaubares Maß achten“, meint SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Nutzen Eltern Medien mit ihrem Kind, können sie leicht erkennen, wie es darauf reagiert, können im Gespräch die Medienerlebnisse einordnen und verarbeiten sowie bei inhaltlichen oder technischen Fragen direkt unterstützen.

2. Geräte gut sichern
Eltern minimieren Risiken bei der Mediennutzung, wenn sie die Geräte kindersicher machen, indem sie Sicherheitseinstellungen aktivieren, Jugendschutzsoftware installieren und die Internetverbindung ausschalten, wenn diese nicht gebraucht wird. Das Herunterladen von Programmen ist im Kindesalter immer Aufgabe der Eltern.

3. Geeignete Angebote auswählen
Am besten leiten Eltern die Situation an und testen die Angebote erst einmal selbst. Geeignet sind interaktive Medien wie Bilderbuch-Apps, mit denen Kleinkinder einfache, überschaubare Geschichten über Töne, Bilder und Animationen im eigenen Tempo mit vielen Sinnen erleben und die direkt an ihre Lebenswelt anknüpfen, etwa eine Tier-App mit dem Besuch des Streichelzoos. Sie sind ansprechend gestaltet, intuitiv zu bedienen, vermitteln spielerisch Wissen, sind möglichst werbefrei und enthalten keine Verlinkungen zu ungeeigneten Inhalten wie zu Social Media, Erwachsenenseiten oder Shops. 

4. Regeln vereinbaren
Hilfreich sind klare Absprachen über die Medienzeiten, damit Kinder nicht überfordert werden und durch Strukturen eine bewusste Mediennutzung erfahren. Für Kinder bis fünf Jahren wird maximal eine halbe Stunde empfohlen. Damit Kinder Medieninhalte gut verarbeiten können, ist es gut, wenn vor dem Schlafengehen noch ausreichend Zeit bleibt, um abzuschalten. Achten Eltern auf Abwechslung in der Freizeitgestaltung, können mediale Erlebnisse Erfahrungen wie gemeinsames Spielen, Entdeckungen in der Natur und Sport ergänzen statt diese zu ersetzen.

5. Selbst Vorbild sein
Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für ihre Kinder, auch bei der Mediennutzung. Kleinkinder orientieren sich besonders stark an der Mediennutzung in der Familie. Daher sollten Eltern auch ihr eigenes Medienverhalten überdenken: Läuft der Fernseher ständig, auch wenn kleine Kinder im Raum sind? Gehen sie immer ans Handy, auch beim Essen? Wichtig ist, dass sich Familien durch Medien nicht den Tagesablauf diktieren lassen und etwa Sendungen aufzeichnen oder online sehen. So lernen Kinder von Anfang an einen selbstbestimmten Umgang mit Medien.

Weitere Information Empfehlungen für kindgerechte Apps, Webseiten, Sendungen und Computerspiele sowie Hinweise zu Sicherheitseinstellungen für Computer, Konsolen, Tablets & Co. finden Eltern auf www.schau-hin.info